Details
Name
Mia Dudek
Ort/Location
Kunstforum der TU Darmstadt
»Certain Shapes«
Vorrangig im letzten Jahrzehnt des menschlich geschaffenen Klimawandels hat sich das kulturelle Interesse an mehr-als-menschlichem Leben und der biologischen Vielfalt vertieft. Auch innerhalb von Mia Dudeks jüngster Werkkonstellation sind die Fruchtkörper als dynamische und organische Akteure von grundlegender Bedeutung. Sie sind in der Lage, Barrieren und Beschränkungen, die die physische Welt strukturieren, zu überwinden und zu durchbrechen.
Die Aufnahmen der Serie »Fruiting Bodies« (2020-2021) sind im einfachen, glatten und werblichen Stil der Produktfotografie gehalten. Austernpilze werden aus nächster Nähe und allein vor einem neutralen Studiohintergrund präsentiert, als wären sie das neueste Smartphone oder der neueste Turnschuh. Sie sind üppig, fremdartig und zutiefst präsent. Die Lamellen der porträtierten Pilze zeigen Schattierungen von Weiß und Braun bis hin zu rosafarbenen und fleischigen Tönen.
Daneben untersucht die polnische Künstlerin Mia Dudek in ihren Serien Inhabited (2020-2021) und Skin Studies (2010-2019) kontinuierlich die Beziehung zwischen Körper und der Struktur brutalistischer Großblock-Architektur, während sie Begriffe wie Intimität, Verdrängung und Bewohnen erforscht.
In »Skins« evozieren »… die Adern in der Haut ein Gefühl der Zerbrechlichkeit und spielen auf eine durchscheinende und körperliche Oberfläche an, die auf Berührung reagiert. Sie konfrontiert nicht nur ihre fotografischen Arbeiten, sondern auch den Betrachter mit Werken einer großen Betonstruktur, in der Dudek die Textur der Haut nachempfunden hat und die das sensorische Bewusstsein in ein unnachgiebiges, unbelebtes Objekt metamorphosiert und verkörpert …«
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Ruth Blees Luxemburg