Details
Name
Taissa Fromme und Celia Zehetgruber
Ort/Location
Kulturinstitut Atelierhaus Vahle
»Summer 23«
Die Ausstellung »Summer 23« bringt Taissa Fromme und Celia Zehetgruber in ihrer ersten Kollaboration zusammen. Basierend auf einer gemeinsamen Reise zu Frommes Heimatsort und Zehetgrubers Urlaubsziel Rio de Janeiro, Brasilien im Beginn 2023 entwickeln die Künstlerinnen vor Ort individuell und gemeinsam Arbeiten, die Fragen nach Verortung, Deplatzierung, Identität, Ökologie und Reise stellen.
Teilweise in Rio de Janeiro aufgewachsen, hat sich Frommes Beziehung zum Land im Laufe ihres Lebens schrittweise unbeabsichtigt distanziert und entfremdet. Das dort entstandene Projekt verarbeitet den Wunsch, sich der Stadt anzunähern, nicht wissend, ob sie dies als Emigrantin oder als Touristin tut, und wo sich die Künstlerin in diesem Spannungsfeld verortet.
Kann man sich kreativen Schaffensprozessen tatsächlich für bestimmte Zeit entziehen und wo fängt Time-Off an? Ist der Urlaub zweier befreundeter Künstlerinnen nicht auch gleichzeitig eine Residency in Frommes Familienapartment und welchen Einfluss darauf hat die Praxis des Ausstellung- Machens ? Welche Rollen nehmen Fromme und Zehetgruber ein, je nachdem ob sie als Besucherinnen, als Begleitung oder als Künstlerinnen vor Ort sind?
Wir sitzen im Flugzeug nebeneinander, Jede schaut einen anderen Film. Du »Lost in Translation«, Ich »Eat Pray Love«. Julia Roberts und Scarlett Johannson flimmern über die Screens, die Eine auf neokolonial anmutender, spiritueller Suche in Indien und Bali, die Andere als im Hotel sitzen gelassene Freundin eines Fotografen in Japan. In beiden Filmen spielen der tatsächliche Ort eigentlich eine untergeordnete Rolle: Die lokale Bevölkerung wird Teil des Set Design,ihre Geschichten werden ausgeklammert, sie umrahmen ästhetisch die westlichen Reisenden. Wie lassen sich solche Narrative vermeiden und wie verfallen wir trotzdem nicht dem Mythos des guten Reisenden?