Details
Name
Eeva Karhu
Ort/Location
Kunstforum der TU Darmstadt
»En plein air«
Licht spielt eine große Rolle in Eeva Karhus Werken. Ähnlich den wiederholten Motivstudien impressionistischer Maler*innen, fotografiert sie bei ihren täglichen Spaziergängen immer wieder denselben Weg bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen. So offenbart die Serie eine verblüffend große Bandbreite an wechselnden Farben und Stimmungen.
Durch die Aufzeichnung ihrer eigenen Bewegungen sowie die längeren Zyklen der Natur, verflechten sich ihre Arbeiten zu einer persönlichen Studie der Wahrnehmung und ihrer grundlegenden Verbindungen zu Raum und Zeit. »Ich studiere diese zyklische Bewegung. Ich nehme an ihr teil, indem ich ein Jahr lang die gleiche Strecke im Kreis laufe. Während ich gehe, finden meine Füße den Rhythmus des Weges.
Die Kamera ist mein Auge. Sie fängt Momente zwischen dem, was ich sehe, und mir selbst ein. Ich halte die Zeit fest, die ich bald durchschreiten werde, während ich die Zeitlosigkeit ihres Vergehens erlebe. Indem ich all diese Fotografien übereinanderlege, bilden sie ein einziges Bild, das meine Reise dokumentiert und die vergehende Zeit festhält.« (Eeva Karhu)
»En plein air« (2021) bedeutet übersetzt »unter freiem Himmel«. Sie sagt, ihre Gefühle und Gedanken färben den Blick, beeinflussen die Atmosphäre um sie herum und spielen eine Rolle dabei, wie sie ihre Umgebung interpretiert – sie und die Natur „stehen in einem ständigen Dialog«.
Karhu verwendet eine Collagetechnik, um ihre zusammengesetzten Bilder zu erstellen; sie blendet absichtlich keine der Schichten aus, sondern wählt selektiv die Teile aus, von denen sie glaubt, dass sie das endgültige Bild verbessern. Die Art und Weise, wie sie mit Licht »malt«, ähnelt visuell Pinselstrichen. Bei näherem Hinsehen ähnelt es weniger einem Gemälde als vielmehr einer Fotografie, da man all die winzigen fotografischen Details erkennen kann.
Das Endergebnis ihres einzigartigen Prozesses ist eine zeitlose Vision der Natur. »Früher habe ich die Zeit komprimiert, jetzt sammle ich Fragmente davon.« (Eeva Karhu)