Tanya Habjouqa

Details

Name

Tanya Habjouqa

Ort/Location

Altes Hauptgebäude TU Darmstadt

»Tomorrow There Will Be Apricots«

 

Die künstlerische Praxis von Tanya Habjouqa erforscht die Erscheinungsformen von Traumata in der Landschaft sowie intime Räume und zwischenmenschliche Beziehungen mit den Mitteln der Studien von: Untersuchung, Dokumentation, Re-Inszenierung, Archivierung, Grübelei. Sogar Séancen für diejenigen, die verzweifelt versuchen, die Toten auferstehen zu lassen oder sich der Vergangenheit und ihren Geistern zu stellen.

 

In ihrer Arbeit findet man immer eine Schicht von Ernsthaftigkeit und intuitivem Sinn für Metaphern. Sie verschmilzt einen bissigen Sinn für Ironie mit einer schonungslosen forensischen Befragung der Auswirkungen geopolitischer Konflikte auf das menschliche Leben. Die Fotografin wurde in Jordanien geboren und wuchs zwischen Texas und dem Nahen osten auf. In ihrem Künstlerstatement zu ihrer Serie »Tomorrow There Will Be Apricots«, schreibt sie: Die Serie entstand aus dem syrischen Bürgerkrieg – dem 12. Jahrestag, erinnernd an die Dunkelheit, die das Land umhüllt hat.

 

Mein Projekt besteht aus drei Kapiteln und konzentriert sich auf das Leben syrischer Frauen in Jordanien (2012-2017). Als Fotojournalistin wurde ich oft beauftragt, von der Übertragung der syrischen Katastrophe nach Jordanien zu berichten. Aber immer als der Bericht beendet und zu den Akten gelegt war, hatte ich immer noch endloses Material, welches über den Rahmen dieser Aufträge hinausging. Sie mussten geteilt werden, brauchten zugleich eine andere Art von Leinwand, um besser erforscht zu werden. Was das Leben der Syrer schliesslich ausmachte, war die Abwesenheit sowohl von Menschen als auch von den Orten. Aber wie fotografiert man, was nicht das ist? Um solche Herausforderungen zu meistern, arbeitete ich mit den Menschen zusammen, die ich fotografiert habe, um diese performativen Porträts zu kreieren.

 

Übersetzt von Anina Gunawardena

 

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